Yamakawa Seniorenhaus

Wir haben den Wettbewerb für ein Seniorenheim in Hohenberg gewonnen. Es war die Aufgabenstellung, altengerechtes Wohnen im japanischen Kontext zu entwickeln, da das Projekt von der Unternehmerin Frau Yamakawa in großen Teilen finanziell unterstützt wurde. Es gibt über Frau Yamakawa eine Verbindung von Hohenberg nach Japan, da in Japan eine Stoffqualität aus Hohenberg zum Verkaufsschlager wurde.

In der Vorbereitung zum Entwurf haben wir die japanische Architektur studiert und die wichtigen Merkmale in unseren Entwurf integriert. Horizontale Dachflächen finden ihre Wiederholung in den Lamellen von hölzernen Schiebewänden vor der Fassade. Die eingeschossige Bauweise kommt den Bewohnern entgegen und bleibt im menschlichen Maßstab. Den lichtdurchfluteten Innenraum, der für die traditionellen japanischen Bauwerke so wichtig ist, haben wir in Glaswänden umgesetzt, um den hiesigen Witterungsansprüchen gerecht zu werden. Ein zentrales Thema in Japan sind die Höfe, ihre Anmutung und ihre Zuordnung zu den Baukörpern. Durch ihre Gestaltung und Bepflanzung werden die Jahreszeiten für die Bewohner auch von innen erlebbar. Dies erschien uns wichtig, da einige nur noch selten die Höfe werden betreten können.

Auch wenn es sich die Arbeiter, die in Hohenberg so viele Jahre Stoffe für Yamakawa produziert haben, wohl nicht leisten konnten, einmal das Land des Lächelns zu besuchen, so haben sie als Heimbewohner doch irgendwie eine neue Heimat in Japan gefunden.